Austin, Texas – hier spielt die Musik. Überall
Austin klingt, Austin swingt, Austin rockt und rappt – Texas’ liberale Oase ist die „Welthauptstadt für Livemusik“, die Künstler:innen und Fans aus aller Welt anzieht. Die Musik, die Menschen, die milden Temperaturen – Austin ist perfekt, um dem Winter zu entfliehen, und mit Lufthansa bequem erreichbar
Überall in Austin erklingt Musik. Versprochen, das ist keine Übertreibung. Die Chancen stehen gut, dass die Reise direkt mit einem kleinen Livekonzert im Flughafen beginnt. Auf die Koffer warten und dabei einer Newcomer-Band lauschen – wenn das mal kein herzliches Willkommen ist. Die Hauptstadt des US-Bundesstaates Texas ist auch als „Welthauptstadt für Livemusik“ bekannt: Hier gibt es etwa 250 Veranstaltungsorte und legendäre Festivals wie das South by Southwest (SXSW). „Austin hat schon einen besonderen Vibe“, sagt der R&B-Musiker Daniel Fears im Gespräch mit Lufthansa Insights. „Auch weil die Musiker:innen sich hier untereinander sehr unterstützen und sich gegenseitig ermutigen, Neues auszuprobieren.“
Mehr als nur Countrymusik
Fears kam 2008 in die Stadt, um an der University of Texas Klassische Musik zu studieren. Für sein Masterstudium an der Yale University zog er für zwei Jahre nach New Haven – und kehrte direkt nach dem Abschluss nach Austin zurück. „Kaum eine andere Stadt in den USA bietet so vielen verschiedenen Menschen Platz, um sich in Form von unterschiedlichen Musikstilen auszudrücken. Sei es Country, Punkrock, Hip-Hop, R&B oder Soul“, sagt Fears. „In Austin gibt es Musik für jeden Geschmack.“
Vor einigen Jahrzehnten war das noch anders. Da stand Austin oft vor allem für Blues und Country. Eine Person, die wie keine andere für Austins Musikszene steht, ist Willie Nelson, Jahrgang 1933 (!). Er kam Anfang der Siebzigerjahre nach Austin, um sich neu zu erfinden. Die Stadt prägte ihn – und bis heute prägt er die Stadt. Und das nicht nur in Form einer Bronzestatue an einem Boulevard, der seinen Namen trägt. „Willie ist einfach eine Ikone. Ein Mann, der junge und alte Künstler:innen zusammenbringt“, schwärmt Fears. Auf seinem Anwesen im Umland von Austin veranstaltet Nelson Musik-Events wie das musikalische Picknick zum 4. Juli, dem Unabhängigkeitstag der USA. Mit Unterbrechungen richtet er das Country-Festival seit 1973 aus.
Lebhaftes Nachtleben in der 6th Street
Wer tiefer eintauchen möchte in Austins Musikgeschichte, bucht eine der allabendlichen Livemusik-Touren. Die führen unter anderem auf die 6th Street, Mittelpunkt des musikalischen Nachtlebens. Hier kann man von einem Live-Club zum nächsten ziehen und bis spätnachts die unterschiedlichsten Künstler:innen kennenlernen.
Fears spielt regelmäßig in Austins Clubs, bevorzugt in kleineren Locations. Zu seinen Favoriten zählt das 04 Center. „Das ist von Mittwoch bis Samstag eine Adresse für Livemusik, überwiegend Americana, Funk und R&B“, sagt Fears, „aber sonntags eine Kirche.“ Dort zu spielen, sei jedes Mal ein außergewöhnliches Erlebnis.
Der sympathische R&B-Musiker mit der weichen Stimme ist gut vernetzt in der Stadt, viele seiner Freund:innen sind ebenfalls im Musik-Business. Sie treffen sich regelmäßig, arbeiten gemeinsam an Songs, besuchen sich gegenseitig bei ihren Konzerten. „Das Leben hier ist sehr interessant und vielseitig, man trifft immer wieder Leute, mit denen sich ein neues Projekt ergeben kann“, sagt Fears. Für ihn sei das etwas, das Austin auszeichne. Diese Energie, die aus der Gemeinschaft entstehe.
Der perfekte Tag in Austin beginnt mit Tacos
Fast scheint es so, als könne man in der Stadt der Musik kaum entkommen. Doch gibt es auch Alternativen? „Die Musik ist schon sehr präsent“, sagt Fears und lacht. Trotzdem gebe es vieles zu entdecken. „Austin steht auch für Natur, Kunst, Kultur, Kulinarik und Technologie. Es wird euch nicht langweilig hier, versprochen.“
Der perfekte Tag in der texanischen Metropole beginnt für Fears in Downtown mit Breakfast Tacos im Veracruz. Für ihn die besten der Stadt. Danach steht eine Abkühlung in den Barton Springs auf dem Plan. Der riesige Naturpool befindet sich in zentraler Lage im Zilker Metropolitan Park. Angeblich hat hier der Schauspieler Robert Redford einst schwimmen gelernt. Mittags kehrt Fears in der Nähe des Parks im Terry Black’s ein. „Ein Barbecue gehört zu einem Austin-Besuch unbedingt dazu“, sagt Fears.
Und klar, so richtig lange geht es in Austin ohne Musik dann doch nicht. Fears liebt die Plattenläden der Stadt. Seine Empfehlung: bei BLK Vinyl in der 2505 East 6th Street stöbern. „In Austin hat sich übrigens in den vergangenen Jahren eine spannende DJ-Szene entwickelt“, sagt Fears. Davon könne man sich natürlich am besten beim Tanzen in einem Club überzeugen. Etwa im Coconut Club im historischen Warehouse District. Das alles lässt sich perfekt zu Fuß erkunden. Wer müde wird, sucht einfach an der nächsten Straßenecke eine Band, hört ihr zu und genießt den Sound of Austin.
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